In diesem Monat präsentiert das Stadt- und Industriemuseum in der Reihe „Exponat im Fokus“ ein Aquarellbild vom Gubener Ruder-Club 1905 e.V. von 1950. Der Künstler hat mit „Haerenstecher“ das Bild signiert. Das Aquarell zeigt das Bootshaus, erbaut 1911, mit begrünter Terrasse und gehisster Vereinsflagge umgeben von Bäumen.
Angedeutet ist auf der Darstellung die Holzverkleidung des Gebäudes, welche das Erdgeschoss ausspart. An der Giebelseite ist etwas schwer lesbar die Aufschrift „Gubener Ruder- Club 1905 e.V.“ erkennbar. Der Treppenaufgang zur begrünten Terrasse ist teilweise überdacht. Rechts neben dem Gebäude ist ein beschrifteter Sockel angedeutet. Im Vordergrund ist die Auffahrt zum Bootshaus um eine runde Blumenrabatte zu sehen. An der Rasenkante zur Auffahrt im rechten unteren Bildbereich ist bei genauer Betrachtung sehr klein geschrieben die Signatur „Haerenstecher 1950“ zu lesen.
Der Gubener Ruderclub war im Oktober 1905 gegründet worden auf dem Gelände des damaligen Albert-Koenig-Parks. Das dargestellte Bootshaus entstand allerdings erst im Zeitraum 1911 bis 1912. Finanziert wurde der Neubau durch Vereinsbeiträge und Spendengelder u.a. von Berthold Lissner und Willi Dohme. Der Fabrikant Berthold Lissner war auch Mitglied im Ruder-Club, während Willi Dohme der erfolgreichste Sportler des Vereins war. Er wurde 1932 und 1933 Deutscher Meister im Einer.
Das Bootshaus wurde gegen Ende des Zweiten Weltkriegs in den Kämpfen um Guben 1945 zerstört.
Das Bild entstammt dem Nachlass von Herrn Willi Dohme und ist eine Schenkung seiner Familie. Wir zeigen das Aquarell bis zum 19. Dezember 2025 zu den regulären Öffnungszeiten im Stadt- und Industriemuseum Guben.

