In diesem Monat präsentiert das Stadt- und Industriemuseum in der Reihe „Exponat im Fokus“ ein Gemälde von Gerhard Schneider: „Frühling über Guben“ (1929).
Das Gemälde (1,40 x 1,10m) zeigt einen weiten Blick über die Stadt Guben, eingebettet in eine üppige Frühlingslandschaft.
Im Vordergrund stehen blühende Apfelbäume in Weiß- und Rosatönen, deren üppige Kronen das Bild lebendig strukturieren. Dahinter breitet sich das grüne Blätterdach eines sanft abfallenden Hangs aus, das den Blick auf die Silhouette der Stadt mit dem markanten Turm der Stadt- und Hauptkirche freigibt. In der Ferne zeichnen sich die Hügel der Niederlausitz ab und verbinden die Szene mit dem Horizont unter einem zarten, leicht bewölkten Himmel.
Gerhard Schneider, der als Lehrer für Zeichnen und Kunstgeschichte am Städtischen Lyzeum und Gymnasium in Guben tätig war, verband in diesem Werk seine tiefe Verwurzelung mit der Region mit einem feinsinnigen Gespür für Atmosphäre. Der impressionistische Stil und die warme Farbigkeit verleihen dem Gemälde eine poetische, fast nostalgische Stimmung – es ist nicht nur ein Landschaftsbild, sondern ein emotionales Porträt der Stadtlandschaft Gubens.
Schneider, 1878 in Schlesien geboren und 1946 in tschechischer Internierung verstorben, gilt als ein eher unbekannter Gubener Künstler in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Seine Werke wie „Das Weinhäuschen“ oder „Kurze Straße in Guben“ dokumentieren nicht nur Stadtgeschichte, sondern erzählen zugleich vom Alltag, der Natur und der Ästhetik einer vergangenen Zeit.
Wir zeigen dieses einzigartige Gemälde nun exklusiv im Rahmen der neuen Sonderausstellung „Vergessene Gubener Ansichten – ein künstlerischer Blick in die Vergangenheit“ zu den regulären Öffnungszeiten im Stadt- und Industriemuseum Guben.