In diesem Monat präsentiert das Stadt- und Industriemuseum in der Reihe „Exponat im Fokus“ das Gemälde „Verkündigung“ aus der Werkstatt von Johann Conrad Seekatz (1719–1768).
Johann Conrad Seekatz (1719–1768) war ein bedeutender deutscher Maler des Rokokos, bekannt für seine einfühlsamen Genrebilder und Porträts. Geboren in Grünstadt in der Pfalz, zeigte Seekatz schon früh ein Talent für die Malerei. Er lernte zunächst bei seinem Vater, einem wenig bekannten Maler, bevor er seine Ausbildung in Frankfurt am Main fortsetzte.
Seekatz' Werk zeichnet sich durch eine feine Beobachtungsgabe und die Fähigkeit aus, alltägliche Szenen mit Wärme und Lebendigkeit darzustellen. Er malte zahlreiche religiöse Bilder, doch seine größte Stärke lag in der Genremalerei. Diese Szenen aus dem alltäglichen Leben seiner Zeitgenossen, oft mit einem humorvollen oder moralischen Unterton, waren bei Kunstliebhabern sehr beliebt.
Seekatz' Einfluss auf die Kunst seiner Zeit war beträchtlich. Er trug dazu bei, den Stil des Rokokos in Deutschland zu verbreiten und inspirierte viele nachfolgende Künstler. Trotz seines frühen Todes im Jahr 1768 hinterließ er ein reiches künstlerisches Erbe, das heute in Museen und privaten Sammlungen in ganz Deutschland bewundert werden kann.
Das eigentliche Exponat im Fokus ist vermutlich eine Auftragsarbeit aus der Werkstatt von Seekatz, welche das Original gut vor Augen hatte. Werkstattarbeiten in der Kunst beziehen sich auf Kunstwerke, die in einer Werkstatt unter der Leitung eines etablierten Meisters produziert werden. Diese Werke werden oft von Schülern oder Assistenten des Meisters ausgeführt, basieren jedoch auf den Entwürfen, Anweisungen oder dem Stil des Meisters. Die Werkstattarbeit war besonders in Zeiten vor der industriellen Revolution weit verbreitet, als die Kunstproduktion in großem Maße durch Ateliers und Werkstätten organisiert wurde. Das Original, nach welchem das gezeigte Gemälde anfertigt wurde, befindet sich in der Kunstsammlung des Frankfurter Goethe-Museums. Das Original, wie auch die gezeigte Werkstattarbeit werden auf das Jahr 1755 datiert.
Das Gemälde können Sie exklusiv bis zum 30. September 2024 im Stadt- und Industriemuseum Guben bestaunen.