In der Ausstellung
Von Hüten und deren Herstellung
Hüte verbreiten sich von Europa, Afrika, Asien oder Amerika aus in der ganzen Welt. So mancher Hut verändert dabei seine Bedeutung und erlebt Höhen und Tiefen der Mode. Gleichzeitig haben Hüte und andere Kopfbedeckungen wechselnde Liebhaber, werden zur Nationaltracht oder gar verboten. Andere bleiben wiederum zeitlose Bestseller und entwickeln sich zu echten Klassikern.
Ob Zylinder, Fez, Vigu oder der klassische Wollfilzhut - alle blicken auf eine teils lange und interessante Geschichte zurück. Das Stadt- und Industriemuseum bietet mittels seiner überdimensionalen Hauben dazu einen hervorragenden Überblick. Aber auch in die Hutherstellung geben die Museumshauben einen umfangreichen Einblick.
Zur Hutherstellung aus Wolle oder Haaren braucht man circa 80 Arbeitsschritte:
- Von der Vorbereitung des Materials,
- über das Fachen, Filzen und Formen
- bis hin zum Garnieren.
Daran hat sich seit Jahrhunderten nichts geändert, auch wenn die klassische Handarbeit zunehmend durch Maschinen ersetzt wurde.
Historisches zu zwei bedeutenden Gubener Hutfabriken
1854 gelingt dem Gubener Hutmacher Carl Gottlob Wilke nach zahlreichen Versuchen die Erfindung des witterungsfesten und formbeständigen Wollfilzhutes. Er gilt heute wohl zu Recht als Pionier der deutschen Wollhutfabrikation. Produziert wurden diese witterungsbeständigen Wilke-Hüte in der Hutfabrik C. G. Wilke, die 1864 in der Gasstraße errichtet wurde - heute u.a. Sitz des Stadt- und Industriemuseums.
Die Berlin-Gubener-Hutfabrik AG (BGH) hatte ihren Hauptsitz und zahlreiche Abteilungen, wie z.B. die Maschinenfabrik W. Quade, hier in Guben. 1907 entwickelte sich die BGH durch verschiedene Fusionen zum größten Hutkonzern Deutschlands.
Über beide Hutfabriken informiert das Stadt- und Industriemuseum anhand von Bildern, Textdokumenten und historischen Objekten.