Seit 2008 Gubener Tuch zurück in der Heimat

Eintrag FM Huschke ins Gaestebuch
Am 9. April 2008 übergab der Sohn des ehemaligen Inhabers der Huschkeschen Tuchfabrik Josef W. Müller, Rudolf-Müller-Huschke der Stadt Guben, speziell dem Stadt- und Industriemuseum  ein ganz besonderes Exponat. Es handelte sich dabei um einen Mantel aus echtem Gubener Tuch, das noch aus der Vorkriegszeit stammt.

Rudolf Müller Huschke wollte mit dieser Übergabe die Verbindung zwischen Gubener Tuchen und Gubener Hüten, getreu dem Werbespruch: „Gubener Tuche, Gubener Hüte, weltbekannt durch ihre Güte“ aufleben lassen und dem Stadt- und Industriemuseum, welches neben der Stadtgeschichte insbesondere und überwiegend zur Hutmachergeschichte berichtet ein Gubener Zeugnis der Tuchindustrie in die Ausstellung übergeben. In Vorbereitung dieser Übergabe nahm er bereits ein Jahr zuvor den Kontakt zur Leiterin des Stadt- und Industriemuseums Heike Rochlitz auf.

 

RM Huschke bei der UebergabeNach der Übergabe des Mantels hatte Rudolf Müller Huschke viel zu berichten. Unter anderem, dass das Tuch übrigens in den dreißiger Jahren in Guben gewebt wurde. Er selbst habe denStoff ca. 1988, also gute 50 Jahre nach der Produktion, in Mailand von einem Geschäftspartner erhalten, der früher einmal im Vertreib für die Gubener Tuchfabrik tätig war. Anzusehen war dem edlen Mantel im Fischgrätenmuster sein Alter nicht, nur zu tragen war er aufgrund seines enormen Eigengewichts schwer. 1200 bis 1500 Gramm wog ein Meter des 150 cm breiten Tuches - berichtete der ehemalige Tuchfabrikant. Da kamen dann schnell ein paar Kilo zusammen, die vom Mantelträger zu „schleppen“  waren. Edle und schwere Stoffe waren eben ein Statussymbol in den dreißiger Jahren, genau wie ein entsprechender Hut.

 

Teilnehmer der UebergabeUnter den vielen Anwesenden am Tag der Übergabe waren auch Vertreter der ehemaligen BSG Guben mbH unter Leitung von Diethelm Pagel. So entstand nicht nur eine Zusammenarbeit mit der Beschäftigungs- und Sanierungsgesellschaft Guben mbH, heute ist es der Verein Gubener Tuche und Chemiefaser e.V.,  sondern auch zwischen den mitgereisten Nachfahren der ehemaligen Tuchfabrik Josef W. Müller und dem Verein. Rudolf Müller Huschke kam an diesem Tag nicht allein in die Neißestadt; ihn begleitete seine Schwester Renata Lorscheidt, Cousine Jutta Huschke-Müller und deren Bruder Jürgen Huschke.

 

So erhielt das Stadt- und Industriemuseum am 9. April 2008 ein weiteres geschichtliches Zeugnis, der dann im größeren Stil, ein Jahr später, in der gemeinsamen Sonderausstellung vom Stadt- und Industriemuseum und der damaligen Beschäftigungs- und Sanierungsgesellschaft Guben mbH unter dem Titel: „Gubener Tuche, Gubener Hüte, weltbekannt durch ihre Güte“ präsentiert wurde.

 

Im Laufe der  Jahre präsentierte sich der Mantel wechselweise in den Ausstellungsräumen des Vereines Gubener Tuche und Chemiefasern e.V. und im Stadt- und Industriemuseum. Seit einigen Wochen ist er zurück und ist zu sehen im Stadt- und Industriemuseum unter der Haube: „Tradition und Innovation“. 

Zur Person:

Rudolf Müller Huschke lebte zuletzt in Roth nahe Nürnberg. Er ist der Enkel von Friedrich Max Huschke, der 1895 die Gubener Tuchmacherfabrik F.M. Huschke an der heutigen Cottbuser Straße gründete. (später Gubener Wolle, Werk II)

 

 

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